Albrecht Dürer by Heinz Lüdecke

By Heinz Lüdecke

Album des großen deutschen Renaissance-Künstlers Albrecht Dürer. Mehr als a hundred and fifty Abbildungen.
Альбом о великом немецком художнике эпохи Возрождения Альбрехте Дюрере. Более one hundred fifty иллюстраций.

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100 Great Paintings - Duccio to Picasso

. lge fmt, 1981 illus, 2223pp

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Das Thema der «Ruhe auf der Flucht nach Ägypten» ist häufig dargestellt worden, etwa gleichzeitig mit Dürer in Lucas Cranachs schönstem Gemälde (Berlin-Dahlem), nirgends aber so bürgerlich wie in dem Holzschnitt aus dem «Marienleben». Die Ruhepause erscheint als ein län­ gerer Aufenthalt, der durch Joseph mit gewerblicher Ar­ beit ausgefüllt wird. Er, der sich in der Kunst so oft mit einer Nebenrolle begnügen muß, steht hier als der Zim­ mermann, der er war, im Mittelpunkt. Die Treppe, deren untere Stufen vom Kopf des Arbeitenden überschnitten sind, führt in einem schönen Bogen in die Werkstatt.

In der rechten unteren Ecke auf dem Erdboden steht, eine Inschrift haltend, der Maler. Neben dem Ritter kniet ein sich zurückwendender alter Bauer mit Dreschflegel, dem ein vornehmer Jüngling, sich etwas herabneigend, mit gütiger Geste die rechte Hand auf die Schulter legt. Hierzu liest man in einer der neuesten Dürer-Monographien (Musper): «Ein quer­ köpfiger Bauer mit Flegel, wie immer bei Dürer ein Tölpel, kann sich nur schwer in die Ordnung fügen. » Der Bildausschnitt widerlegt diese Interpretation.

Drei Jahre später verurteilte der Reformator aufs härteste die revolutionären Bauern, die die Feudalordnung erschütterten und weit vorausschau­ ende soziale Forderungen erhoben. Aber die Bauern und ihre Verbündeten scheiterten an der Übermacht der Für­ sten und den eigenen Schwächen, die sich aus den noch unausgereiften materiellen und geistigen Lebensbedin­ gungen des Volkes ergaben. Diese Entwicklung enttäuschte Dürer und stürzte ihn in Gewissensqual. Wie sehr die Katastrophe des schwäbisch­ fränkischen Bauernaufstandes ihn beschäftigte, zeigt der Entwurf (Holzschnitt) zu einer Gedächtnissäule für die von den Feudalherren ermordeten Bauern, den er 1525 in sein Lehrbuch der Meßkunst einfügte.

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