Strategisch Behaviorale Therapie (SBT): Emotionale by Gernot Hauke

By Gernot Hauke

Wertebezogene Verhaltenstherapie

Strategisch Behaviorale Therapie (SBT) versteht sich als eine Verhaltenstherapie, die die Befriedigung psychologischer Grundbedürfnisse und wertbezogene Erfahrungen als Ressourcen in ihre konzeptionellen Überlegungen einbezieht. Ihr Grundverständnis:

- Verhalten ist darauf ausgerichtet, zentrale Grundbedürfnisse (z. B. nach Geborgenheit, nach Selbstbestimmung) zu befriedigen und somit emotionales Gleichgewicht zu erzielen.

- Modi: In der Beziehung zu wichtigen Bezugspersonen lernen Menschen, verschiedene Modi der Bedürfnisbefriedigung zu entwickeln, die zumindest ein minimal des Begehrten garantieren sollen.

- Strategien: Diese Modi zeigen sich in kognitiv-affektiven Strategien. Sie werden von SBT als Überlebensstrategien bezeichnet.

Therapiepraxis: Emotionale Überlebensstrategien – Werte – Embodiment

SBT hilft, emotionale Überlebensstrategien von Patienten ressourcenorientiert zu verändern, so dass funktionalere Formen der Bedürfnisbefriedigung entstehen. Die strukturierte Arbeit vermittelt ein hohes Maß an Transparenz, Mündigkeit und Akzeptanz gegenüber ihrer Problematik. Die praktische Arbeitsweise ist erlebnisorientiert, aktiviert die Patienten, aber auch ihre Therapeutinnen und Therapeuten. Sie folgt der modernen wissenschaftlichen Auffassung von Kognition. Diese wird umschrieben mit dem Begriff des Embodiment.

Weitere Stichworte: Erlebnisaktivierende Übungen, Handlungsziele, Haltungsziele, Werte als Ressourcen, emotionaler Fokus, Beziehungsfokus, Achtsamkeit, Embodiment.

Geschrieben für …

… Psychotherapeuten in Praxis und Ausbildung, die ihr Repertoire erweitern wollen - Schwerpunkt Verhaltenstherapie - sowie für Coaches und Mitarbeiter von Kliniken und Beratungsstellen.

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Als hochintelligentes System ist das Extensionsgedächtnis nun in der Lage, einen geeigneten Erfahrungshorizont zu markieren. Es lenkt die Aufmerksamkeit wie einen Scheinwerferkegel auf weite Bereiche potenziell relevanter Erfahrungen. Kuhl umschreibt diese Form der frei schwebenden Aufmerksamkeit als Vigilanz. Sie spricht in der vorhandenen Situation auf alles an, was in irgendeiner Weise bedürfnisrelevant sein könnte. In diesem Zustand der frei schwebenden Aufmerksamkeit, die nicht auf Einzelheiten fixiert ist, ist man nicht in der Lage all dies auch bewusst zu erleben.

Indem sie registriert, dass sie bestimmte Gedanken verfolgt oder bestimmte innere Bilder ausmalt, ist sie schon achtsam. Ähnlich wie bei der Selbstaufmerksamkeit kann bei achtsamer Haltung die Aufmerksamkeit, im Sinne eines beobachtenden Blickes, auf das Selbst gelenkt sein. Dies geschieht jedoch eher aufgrund einer willkürlichen Entscheidung, während der Selbstaufmerksamkeitsprozess automatisch aufgrund wahrgenommener Diskrepanzen entsteht. 2 Außerdem zeigt ein erhöhtes Niveau an Selbstaufmerksamkeit immer einen erhöhten Bedarf für Maßnahmen zur Selbstregulation an und motiviert zum Handeln in Richtung auf Diskrepanzbeseitigung.

Dabei hilft achtsames Beobachten. Das Lenken der Aufmerksamkeit ist anfangs anstrengend und muss wie ein Muskel trainiert werden. Tägliche Achtsamkeitsübungen sind unerlässlich. Das gilt auch für Therapeuten. 4 Beginnen Sie jede Stunde mit einer kurzen, ca. fünfminütigen Achtsamkeitsübung. Achtsamkeitsübungen sollen am besten durch systematische Selbstbeobachtungen ergänzt werden, damit konkretes Material für eine gemeinsame Auswertung zur Verfügung steht. 4 Achtsamkeit erhöht den Selbstfokus. Damit treten möglicherweise schmerzliche, angstbesetzte oder sehr ungeliebte Bestandteile des Erlebens anfangs ganz besonders intensiv ins Bewusstsein.

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