Schwarzafrika: Politische Konflikte und Entwicklungskrisen by Volker Matthies (auth.), Friedrich-Wilhelm Dörge (eds.)

By Volker Matthies (auth.), Friedrich-Wilhelm Dörge (eds.)

Politische Urteilsbildung ohne hinreichende Informationen über die jeweiligen Sachzusammenhänge, Strukturen und Prozesse verleitet zu Vor­ urteilen, die Konflikte verschärfen können. Das gilt besonders für die Beurteilung des Geschehens in fremden Staaten oder gar Erdteilen. Zwar ist das Gespür für die weltweite Interdependenz politischer Konflikte durch die internationalen Auswirkungen nationaler Krisenherde gewach­ sen, aber der Informationsstand ist nicht in gleichem Maße verbessert worden. Hierbei ist die Informationslücke über Schwarzafrika besonders groß. Vorgefaßte Meinungen über nicht durchschaubar erscheinende Aus­ einandersetzungen junger afrikanischer Staaten prägen das Bild der öffentlichkeit und erschweren die internationale· Politik der Bundes­ regierung. Die vorliegende examine möchte, unter Verzicht auf die übliche shape der Länderkunde, dem Leser zusammen mit einer politischen Grundinfor­ mation das politologische Handwerkszeug vermitteln, mit dessen Hilfe er die gegenwärtige und künftige Entwicklung in Afrika leichter verfolgen und eigenständig beurteilen kann. Demensprechend ist die examine nicht nach Ländern oder Regionen gegliedert, sondern nach Problemkreisen. Zur Frage der politischen Systeme sowie der Innen- und Außenpolitik werden gegensätzliche Auffassungen deutlich gemacht. Dadurch erkennt der Leser das spezifisch schwarzafrikanische Spannungsfeld, innerhalb des­ sen die verschiedenen Interessen- und Machtgruppen ihre Ziele verfolgen.

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W. , S. 559. 94 95 46 daß die Probleme des Ost-West-Konflikts für die Afrikaner nur periphere Bedeutung haben und den afrikanischen Prioritäten (Sicherung der Unab':.. hängigkei,t, wirtschaftliche Entwicklung und Anti-Kolonialismus) völlig untergeordnet sind. Wenn die afrikanischen Staaten eine enge Bindung an globale Bündnissysteme auch vermieden, so unterließen sie es jedoch nicht, zu weltpolitischen Probl~men und Ereignissen Stellung zu nehmen und nichtafrikanische Staaten je nach Situation zu unterstützen oder zu kritisieren, sei es in den Vereinten Nationen, auf den Konferenzen der "Dritten Welt" 97 oder in den bilateralen Beziehungen.

In den Jahren nach der Unabhängigkeit der afrikanischen Staaten kam es häufig vor, daß deren internationale Beziehungen wegen mangelndem Interesse und mangelnder Parteinahme am bzw. im Ost-West-Konflikt von Nichtafrikanern als prinzipienlos und opportunistisch abqualifiziert wurden. Man bezichtigte die Afrikaner, zwischen West und Ost eine unmoralische "Schaukelpolitik" zu betreiben und die rivalisierenden Industriemächte zugunsten egoistischer afrikanischer Interessen gegeneinander auszuspielen 95.

Bei der Diskussion der Möglichkeiten und Methoden der Entwicklungsländer, bessere politische, soziale und wirtschaftliche Strukturverhältnisse zu schaffen, werden häufig die Begriffe "Revolution" und "Evolution" verwandt 106 • Unter "Revolution" wird dabei meistens ein schneller, fundamentaler und gewaltsamer Wandel der bisherigen gesellschaftlich~n Verhältnisse verstanden, der unter der Führung neuer sozialer Gruppen von einem großen Teil der Bevölkerung gegen den Willen der bisher herrschenden sozialen Gruppen durchgesetzt wird 107 • Von anderen gewaltsamen Umstürzen, wie z.

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