By C. L. Schleich
Excerpt from Schmerzlose Operationen: Oertliche Betäubung mit Indifferenten Flüssigkeiten; Psychophysik des Natürlichen und Künstlichen Schlafes
2. Die Stellung der Neuroglia in der Hirnphysiologie. Antagonismus im Gehirn. Die Neuroglia als Hemmungsorgan.
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5. Physik der Narkose. Siedepunkt und KiirperteJnperatur. Anders steht die Frage, wenn man die Wirkungsweise der Narcotica weniger auf ihre chemische Differenz hin betrachtet, sondern den mehr physikalischen Mechanismus ihrer Einverleibung und ihrer Ausscheidung aus dem Organismus und die aus diesen physikalischen Bedingungen resultierenden Gefahren zu analysieren sucht. In der Tat haben ja chemisch alle diese verdunstenden ätherischen Substanzen an sich ziemlich die gleiche dynamische Valenz, wenigstens kommt es bei der Beurteilung der Giftigkeit der einzelnen Narcotica sehr viel weniger auf diese ihre chemische Affinität zum Körper an als auf die physikalischen Bedingungen, welche sie im Organismus für ihre Aufgabe und Abnahme vorfinden.
Wir werden sogleich sehen, daß allerdings Mischungen von Narcoticis Linderung der toxischen Valenz hervorbringen können. Das geschieht aber sicher nicht auf chemischem Wege, sondern auf Grund einer bisher noch nicht in Betracht gezogenen Reihe physikalischer Bedingungen der Narkose. Man hat eben bisher keinerlei Beweise dafür beibringen können, daß zwei verwandten chemischen Gruppen angehörige Präparate, das Chloroformyl (CH C1 3 ) und das Bromäthyl (C 2 H s Br), sich auf chemischem Wege gegenseitig unschädlicher machen sollten.
Schlußfolgerung: Wenn gemischte Äther in jedem Falle aus dem Gemenge bei der konstanten Temperatur ihres Siedepunktes ausdampften, so müßte Äthylchlorid das Gemenge in dem Moment verlassen, in welchem die Temperatur 15° anzeigt. Da das nicht geschieht, so muß der Siedepunkt des Gemenges höher geschoben sein durch die :Mischung eines tief siedenden mit einem höher siedenden Äther. Experiment 2. Iran tue ein Gemenge von Chloroform und Äthylchlorid (in obiger ''''eise gewonnen) in ein Schälchen warmen Wassers, und, wenn unter Beifügung einiger Körnchen Kohle oder Eiweißpulver das Gemenge zu sieden beginnt, messe man seine Temperatur.