By Rainer Schnell
Zu den wichtigsten praktischen Problemen, vor denen standardisierte Daten erhebungen in den Sozialwissenschaften stehen, gehort das Nonresponse-Pro blemI. Obwohl es wenige empirische Belege dafur gibt, wird allgemein an genommen, daB sich ein immer groBerer Teil der fur eine Befragung ausge wahlten Personen der Untersuchung entzieht. Empirische Untersuchungen der Entwicklung des Nonresponse sind hingegen selten. Da fur die Bundesrepu blik bislang nur wenige Vergleichsdaten existieren, wurde eine Nonresponse Zeitreihe erstellt, deren examine einen Schwerpunkt dieser Arbeit bildet. Von groBter Bedeutung fur den Umgang mit Nonresponse ist eine Theo rie des Teilnahmeverhaltens. Eine solche Theorie existiert bisher nur in An satzen. Die umfangreiche Nonresponseliteratur enthalt zwar ei ne Fulle einzel ner empirischer Resultate und Hypothesen, die aber weitgehend isoliert nebeneinander stehen. In der neueren Literatur besteht weitgehend Einigkeit daruber, daB eine Theorie des Teilnahmeverhaltens eine Variante einer Aus tauschtheorie bzw. einer Rational-Choice-Theorie sein wird. In dieser Arbeit wird versucht, alle Theoriefragmente sowie alle empirisch bewahrten Einzel hypothesen als Spezialfall einer solchen Rational-Choice-Theorie abzuleiten. Neben den Ausfallen durch Verweigerungen kommt den Ausfallen durch Nichterreichbarkeit groBe Bedeutung zu. In einem eigenen Kapitel wird auf ModelIe zur Erklarung der Erreichbarkeit eingegangen. Hierbei wird den Einzelheiten der Feldarbeit in der BRD in Hinsicht auf Unterschiede zwi schen den Erhebungsinstituten besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
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B. dem Household Budget Survey) in Finnland keine klare Nonresponse-Tendenz. De HeerlIsraels (1993:94-95) geben in einer Übersicht über die Entwicklung des Nonresponse bei amtlichen Erhebungen für einige weitere Länder Einzelheiten an. So kann für Belgien zwischen 1983 und 1990 ebenfalls keine Tendenz bei Nonresponse beim LFS berichtet werden, allerdings ist die Teilnahme am LFS verpftichtend. 5, vgl. Schnell (1994:109-113). 73. Jahren bei einer Vielzahl von Surveys keine Zunahrne der Verweigerungen festgestellt, wohl aber eine Zunahme der Noncontacts.
Bis zur Datenfreigabe können dann aber weitere Jahre vergehen. Bei kommerziellen Datensätzen scheint das Interesse der Datengeber an den eigenen Daten eher zu erlöschen als insbesondere bei den akademischen Erhebungen. Hier werden in der Regel die Daten frühestens dann an das Zentralarchiv gegeben, wenn auch der letzte Projektmitarbeiter seine Dissertation abgeschlossen hat. Viele sozialwissenschaftliche Studien gelangen auch aus diesem Grund niemals in das ZA. Abb. ""_c:he • kommer"'" 20 :c al N « C 10 75 80 85 Sowohl die Selektion der Akten im ZA als auch die Qualität der Feldberichte führt dazu, daB bekannte Institute wie Emnid oder Allensbach (mit 5 bzw.
H. der entsprechende Datensatz ist nicht über das ZA zugänglich. 31 dieser Studien sind kommerzielle, 14 akademische Erhebungen. 5 Erhebungen wurden von sonstigen Auftraggebem finanziert, 2 Erhebungen sind Omnibus-Surveys mit unklaren Auftraggebem. 51 verloren. Zweitens wurden häufig gefálschte Interviews aus den Datensätzen entfemt, ohne daB dies dokurnentiert wurde. B. nachträglich FäUe aufgrund bestimmter Screening-Kriterien aus den Analysedatensätzen ausgeschlossen wurden. SchlieBlich wurden bei den älteren Studien, die ursprünglich mit Sortiermaschinen analysiert wurden, Gewichtungen meist durch "Doppeln und Streichen" vorgenommen.