Lernen und Kultur: Kulturwissenschaftliche Perspektiven in by Ivo Steininger (auth.), Olaf Hartung, Ivo Steininger,

By Ivo Steininger (auth.), Olaf Hartung, Ivo Steininger, Matthias C. Fink, Peter Gansen, Roberto Priore (eds.)

Der Bildungsbegriff umfasst mehr als nur die Heranführung an die kulturellen Errungenschaften einer Gesellschaft im Sinne von Akkulturation, additionally das Ausstatten der Lernenden mit jenen Kompetenzen, die sie für eine aktive Teilhabe an unserer Kultur benötigen. Dabei kann Lernen, insbesondere schulisches Lernen, niemals ohne Normativität auskommen. Die Frage ist, wie und von wem Normen zu setzen sind, und wie sich diese Normen auf verschiedene Teilbereiche der Lernkultur auswirken.
Die Beiträge dieses Bandes betrachten Lernen und Lernkultur multiperspektivisch und erreichen dadurch eine wechselseitige Bereicherung der vertretenen Bildungswissenschaften und deren Teildisziplinen.

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49 es wichtiger, dass die Schüler Vokabeln in einem Karteikasten sammeln und auswendig lernen. Diese Entscheidungen, die die Lehrer im Vorfeld trafen, hatten einen erheblichen Einfluss auf die weitere Gestaltung der Lernprozesse. Unabhängig dieses asymmetrischen Zusammenspiels von Lehrern und Schülern im Unterricht haben auch die Gruppe der Schüler und deren Sozialbeziehungen untereinander sowie ihr allgemeines Leistungsverhalten und -niveau Auswirkungen auf die weitergehende Ausgestaltung der unterrichtlichen Lernkultur.

Kultur ist ein Stadium des Denkens und lässt sich für ihn nur im Denken ausmachen. Sie ist 40 deshalb sogar mit Denkerfahrung gleichzusetzen, da man einen Begriff bzw. eine Idee von Kultur benötigt, um überhaupt über sie sprechen und nachdenken zu können. Auf diese Weise und als Zusammenführung der drei Merkmale folgt dann auch die Konklusion, dass Kultur in dem Maße Kultur ist, „in dem sie sich als historisch-gesellschaftliche (-gewordene) versteht, in dem Maße, wie sie sich ihrer eigenen Geschichtlichkeit, Prozeßhaftigkeit und somit Veränderbarkeit, Wandelbarkeit bewußt wird“ (Borrelli 1986: 16).

Vielmehr zeichnet sich Kultur für Borrelli durch drei übergeordnete Merkmale aus: Es kennzeichnet sie zum Ersten die Tatsache, dass sie nicht in den Grenzen des Nationalen zu halten ist, was auf ihre Universalität hinweist: „Kultur ist in dem Maße Kultur, wie sie universal ist. Das bedeutet: Kultur kann nicht als etwas Statisch-Homogenes und/oder spezifisch Deutsches, Türkisches, Italienisches, Griechisches… definiert werden. ; Hervorh. i. ) Neben dieser Ablehnung einer Gleichsetzung von Kultur mit Nationalkultur stellt für Borrelli Kultur zum Zweiten eine historisch-gesellschaftliche Erfahrung dar, welche „die Prozeßhaftigkeit des Gewordenen, die Möglichkeit des Bewußt-Werdens im Denken, die gedankliche ‚Verarbeitung‘ gesellschaftlicher Erfahrungen“ (Borrelli 1986: 9) anzeigt und somit auch die Möglichkeit der Überwindung historischer Erfahrung impliziert.

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