Gebrauchsanweisung fur Venedig GERMAN by Dorette Deutsch

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Tausend Jahre lang hatte sich die Seerepublik bewährt. Jetzt übergab Ludovico Manin an Napoleon und der bald darauf die Macht an Österreich. Nun zog der österreichische Kaiser über den Markusplatz. Wie im Märchen, wo es einen geschützten Ort gibt, an dem man sagt, »es war einmal«, schien das Fenice für die Weiterführung des venezianischen Glanzes bestimmt. Nach der Basilika von San Marco und dem Dogenpalast war das Theater der dritte Ort in strahlendem Gold: In Venedig war es die Farbe der Macht, der Abglanz des byzantinischen Prunks, der das Bild und die Geschichte der Stadt so lange bestimmt hatte.

An die verständnislosen Touristen – die Ärmsten – hat er sich gewöhnt. Die wissen ja nicht, daß es ohne Gianlucas Sprünge in der Stadt nichts, aber auch gar nichts zu essen gibt. »Und daß du ja nicht den Termin heute nachmittag vergißt«, mahnt Vianello. Heute nachmittag heißt um elf, weil Vianello, Cristian und Gianluca schließlich schon um vier Uhr aufgestanden sind. Wir fahren Richtung Venedig. Von dem Transportboot aus gesehen schiebt sich die Alltagswelt wie ein lebendiges Gesicht vor die Fassaden der Stadt.

Vergoldete Hocker gleich im Eingang, azurblaue Rahmen, Kristallspiegel, umhüllt aus purem Gold. Hat Alfredo Barutti auch einen Teil des alten Fenice in seine Werkstatt geholt? Mit elf Jahren hat er sein Handwerk gelernt und heute vielleicht als einer der letzten Vergolder den schwierigen Übergang in ein neues Zeitalter geschafft. Inzwischen werden seine Spiegel und Rahmen nicht mehr für venezianische Paläste, sondern von amerikanischen Touristen bestellt. Aber Herr Barutti ist nicht nur Zeitzeuge, sondern auch Händler und fragt, ob ich nicht einen Rahmen kaufen will.

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