Die Dialektik der Globalisierung: Kulturelle Nivellierung by Caroline Y. Robertson-von Trotha

By Caroline Y. Robertson-von Trotha

Die Arbeit beschäftigt sich mit den soziologischen Herausforderungen der Globalisierung und ihrem Einfluss auf die Sozialwissenschaften. Dabei wird vor allem nach den Parametern des "Raums" und der "Identität" im Prozess der Globalisierung gefragt. Innerhalb eines deutschen Kontextes wird untersucht, wodurch Migrationsprozesse konstituiert sind, welche Probleme und "Orientierungsunsicherheiten" sie nach sich ziehen können und wie mit kultureller Differenz umgegangen wird. Es werden zudem Vorschläge zu möglichen Veränderungsprozessen in der Kulturpolitik und Kulturarbeit gemacht.

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Die Frage der Identitätsstiftung, die das Zusammenleben in einem national definierten und entsprechend geprägten Raum zu bewirken vermag, muss daher im Zeichen aktueller Globalisierungs- und Vernetzungsprozesse neu gestellt werden. Offenbar ist sie nicht mehr ohne weiteres eindeutig zu beantworten. In der ’globalisierten Stadt’, in der ein Gemisch von Angehörigen unterschiedlicher Ethnien und Kulturen lebt, ist es möglich, soziale Beziehungen auf der Mikroebene so zu organisieren, dass ein Nebeneinander verschiedener Ethnien und Kulturen außerhalb des institutionalisierten Alltags57 zunehmend ’machbar’ wird.

Die Validität einer ganzen Reihe von bis vor wenigen Jahren mehr oder weniger allgemein anerkannten Theorien in Bezug auf soziale Mobilisation, ökonomische Entwicklung, politische Integration und Differenzierung, aber auch hinsichtlich der praktischen Zusammenhänge des Zusammenlebens ist damit fragwürdig geworden. 4 Regionalisierung, Europäisierung und Globalisierung Eine Betrachtung des westeuropäischen Regionalismusphänomens, das sich in den 70er Jahren manifestierte, mag die Fehleinschätzungen der Modernisierungstheoretiker noch einmal in Erinnerung rufen (vgl.

Wenn von der Grundthese (auf der auch Appadurais Arbeiten basieren) ausgegangen wird, dass Identitäten – nicht nur auf der nationalstaatlichen Ebene – Interpretationskonstrukte sind (Robertson-Wensauer 45 36 Vgl. hierzu auch die Diskussion in Robertson-Wensauer 1991: Kap. 3. Die veränderte Rolle des Nationalstaates 1991), dann gilt auch „that there are few forms of popular consciousness and subaltern agency that are, in regard to ethnic mobilization, free of the thought forms and political fields produced by the actions and discourses of nation-states“ (Appadurai 2003: 163).

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